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Neue Horizonte im Modellbau entdecken

  • Autorenbild: Tony Ray
    Tony Ray
  • 24. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 23. Nov.

In den letzten Jahren hat sich der Modellbau für mich spürbar verändert.

Nicht im Sinne eines Bruchs mit alten Techniken – ganz im Gegenteil. Vielmehr erlebe ich, wie sich moderne Technologien wie der 3D-Druck und klassisches Holzhandwerk zu etwas Neuem verbinden.


Als jemand, der seit frühester Jugend Modellbau betreibt und sich besonders für historische Flugzeuge der 1920er bis 1940er Jahre begeistert, fasziniert mich diese Kombination jeden Tag aufs Neue.


Sie eröffnet Möglichkeiten, die wir vor einigen Jahren kaum für denkbar gehalten hätten – ohne den besonderen Charme des klassischen Modellbaus zu verlieren.



3D-Druck im Modellbau – vom Rohteil zum flugtauglichen Bauteil

Der 3D-Druck hat zweifellos Einzug in unsere Werkstätten gehalten.

Er ersetzt nicht das traditionelle Handwerk, aber er ergänzt es perfekt.

Viele Bauteile, die früher mühsam aus Holzblöcken herausgearbeitet oder tiefgezogen werden mussten, lassen sich heute viel präziser und leichter reproduzieren.


Aber eines bleibt:


Ein FDM-Druckteil ist kein fertiges Flugzeugteil.

Wer ein frisch gedrucktes Teil in der Hand hält, erkennt sofort die Schichtstruktur und die leicht spröde Oberfläche.


3D-gedruckte Motorkappe mit Glasfaserverstärkung im Modellbau

Bei einer kürzlich gedruckten Motorkappe bin ich wieder meinen bewährten Arbeitsschritten gefolgt:

  1. Säubern & Entgraten: Stützstrukturen entfernen, Kanten glätten, Oberfläche prüfen.

  2. Innenseitige Verstärkung: Die Kappe erhält eine Lage 0,5-mm-Twill-Glasgewebe, mit Epoxidharz getränkt und leicht überlappend aufgebracht. Dadurch entsteht eine stabile, schlagzähe „Innenhaut“.

  3. Feinschliff & Grundierung: Nach dem Aushärten werden Innen- und Außenseite geschliffen, anschließend grundiert – je nach gewünschter Struktur per Pinsel oder Spritzlackierung.

  4. Decklackierung: Ein dünner Klarlack sorgt für eine harte, glatte Oberfläche und schützt zugleich vor Sprit und mechanischer Belastung.


3D-gedruckte Motorkappe mit Glasfaserverstärkung im Modellbau

Das Ergebnis ist ein leichtes, aber sehr widerstandsfähiges Bauteil, das im Flug die gleiche Zuverlässigkeit zeigt wie ein GFK-Formteil – nur mit deutlich geringerem Aufwand und perfekt passend zum Rest des Modells.


3D-gedruckte Motorkappe mit Glasfaserverstärkung im Modellbau
3D-gedruckte Motorkappe mit Glasfaserverstärkung im Modellbau
3D-gedruckte Motorkappe mit Glasfaserverstärkung im Modellbau



Flügelbau an der Bücker Bü 133 – klassische Konstruktion, moderne Präzision

Ein ganz eigenes Kapitel im Modellbau ist für mich immer der Tragflächenbau.

Gerade bei der Bücker Bü 133 Jungmeister ist das ein Moment, in dem man spürt, wie sich ein Modell formt und lebendig wird.

Für dieses Modell habe ich besonders leichte, aber sehr steife Rippen mit Hohlgeometrie konstruiert.

Die Struktur erinnert an klassische Freiflugmodelle – transparent, sauber aufgebaut und dennoch hoch belastbar.


Tragflächenaufbau der Bücker Bü 133 mit leichten Rippen

Die Querruder sind nach dem Vorbild des Originals nahtlos ins Flügelprofil integriert.


Das Ergebnis:

  • hohe Torsionssteifigkeit,

  • geringes Gewicht,

  • und eine Optik, die genau den Charme jener Epoche einfängt.


Als ich das fertige Flügelgerüst zum ersten Mal im Licht gedreht habe, war da wieder dieser besondere Moment: Die perfekte Mischung aus Ingenieurskunst und Modellbauleidenschaft, die nur der Holzbau erzeugen kann.


Tragflächenaufbau der Bücker Bü 133 mit leichten Rippen
Tragflächenaufbau der Bücker Bü 133 mit leichten Rippen



Die Tiger Moth mit Verbrenner – ein Flugerlebnis mit Charakter


Nach der vielen Werkstattarbeit sollte natürlich auch geflogen werden.


Meine elektrische DH.82 Tiger Moth im Maßstab 1:6 hatte bereits viele ruhige Flüge hinter sich. Aber ich wollte die Maschine einmal so erleben, wie sie im Original gedacht war: mit einem Verbrennungsmotor.



Mit einem ASP 52 und einem 180-ccm-Tank wurde das Modell rund 200 g schwerer.Aber das störte nicht – im Gegenteil.


Als der Motor zum ersten Mal ansprang, war klar:


👉 Das hier ist eine andere Tiger Moth.


Der Klang, dieses kernige, satte Brummen, verleiht dem Modell eine ganz neue Authentizität.

Und obwohl das zusätzliche Gewicht spürbar ist, fliegt die Tiger Moth ruhig, stabil und mit einer Präsenz, die man elektrisch einfach nicht bekommt.


Manchmal ist es eben genau dieses Zusammenspiel aus Technik, Klang und klassischer Linienführung, das ein Modell zum Leben erweckt – und jeden Flug zu etwas Besonderem macht.





Tradition und Innovation – kein Widerspruch, sondern ein Antrieb


Wenn ich auf die letzten Wochen zurückblicke, wird mir wieder bewusst, wie bereichernd der Modellbau heute ist.


Wir müssen nicht zwischen altem und neuem Handwerk wählen.


Wir verbinden beides.

  • moderne CAD-Konstruktion,

  • präziser 3D-Druck,

  • klassischer Holzbau,

  • echte Verbrennungsmotoren,

  • feine Bespannungen und handwerkliche Lackierung.


All das fügt sich zu Modellen zusammen, die nicht nur funktionieren, sondern Geschichten erzählen – über die Luftfahrt, über Technik, und über die Leidenschaft, die in jeder Rippe, jedem Spant und jedem Tropfen Harz steckt.


Für mich ist Modellbau mehr als ein Hobby. Es ist ein Weg, klassische Flugzeuge im kleinen Maßstab wieder lebendig zu machen – mit Respekt vor dem Original und Freude am kreativen Prozess.



✈️ From Balsa to Sky.


— Tony Ray

 
 
 

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